bilder sind besser als worte.
der tag begann mit dem treffen meines onkels und einer meiner zahlreichen cousinen, die ich seit 18 jahren nicht mehr gesehen haben. um 11.20 h betraten wir zu viert ein koreanisches restaurant mit namen go gung, uebersetzt: alter palast. wir sassen im privanten separee mit reispapier-tueren. dementsprechend wurde uns wie koenigen und koeniginnen eine platte nach der anderen mit den verruecktesten speisen gereicht, die in der anordnung wunderschoen aussahen (haetten wir fotografieren sollen, ich weiss). immer wieder kamen emsige koreanerinnen im traditionellen hangbok gekleidet hinein und stellten neue teller auf den tisch. mir wurde ganz schwindelig, da ich schnell den ueberblick verlor, aber auch, da uns zum fruehstueck rohen fisch, oktopus, garnelen, ca. 6 verschiedene fischarten (gekocht, gegrillt, eingelegt...), 3 verschiedene kohl-kimchi-sorten, und tausend andere leckereien serviert wurde. wir haben uns dennoch nicht abschrecken lassen und alles gegessen. ich bin fast in ohnmacht gefallen, als konrad auch den rohen fisch und alles andere ausprobiert hat (konrad mag fisch und saemtliche andere meeresspeisen eigentlich ueberhaupt nicht, und damit meine ich ueberhaupt nicht). danach haben wir uns sehr gut gefuehlt, da das essen hervorragend war und wir auf uns selbst stolz waren.
anschliessend sind wir ueber den berg mudeungsan in die natur gefahren, haben einen bambuswald und die ueberreste der hausanlage des dichters yun son-do (ende 16. bis end e17. jahrhundert) besichtigt. von dort aus sind wir zu dem berg meiner familie gefahren, auf dem meine grosseltern, mein urgrossvater und ururgrossvater (und noch ein paar andere verwandte) begraben sind.
schliesslich haben wir die groesste buddhistische tempelanlage koreas, songgwang-sa, besichtigt.
zurueck in kwangju wollte meine cousine uns noch unbedingt zum abendessen einladen, obwohl wir uns immer noch total gestopft vom fruehstueck fuehlten. widersprechen in koreanischen familien ist eine schwierige angelegenheit, v.a. als eine der juengsten cousinen. diesesmal hat sie uns in ein fancy, teueres fantasy-europaeisches restaurant entfuehrt, das aussah, als haette walt disney persoenlich die architektur und innen-einrichtung vorgenommen. zu essen gab es italienische kueche oder zumindest das, was koreaner fuer ur-europaeisch halten. es gibt z.b. pizza bulgogi (bulgogi kennt jeder, der zumindest im kleinen koreaner, amalienstrasse schon gespeist hat) und natuerlich: kimchi als beilage. voila, wir bekamen pizza mit einer 2 cm dicken schickt sprossen- und kressesalat belegt, pasta mit allen frutti di mare in sehr scharfer tomaten-sauce, dazu papp-suesse grapefruit-limo und im hintergrund klassische klaviermusik a la andre rieu, in abwechslung reggae-gedudel. bon appetit!
blick auf die riesig gewachsene stadt kwangju von dem berg mudeungsan, dem wahrzeichen von kwangju
in einem magic bambuswald, ich habe mich wie in dem film hero gefuehlt
der berg meiner familie oh, etwa 1 std. oestlich von kwangju
gigantisch, wuchernde natur auf unserem berg
besuch der buddhistischen tempelanlage songgwang-sa, dem groessten buddhistischen tempel koreas. die anlage ist noch in betrieb, amerikanische, australische und andere westliche schueler lassen sich dort angeblich unterrichten. der haupttempel beinhaltet 3 riesen grosse goldene buddha-figuren in sich, in einem nebengebauede sind ganz ganz ganz viele kleine, goldene bodhisatva-figuren ordentlich in reihe und glied aufgestellt, so viele, dass wir sie nicht zaehlen konnten. leider darf man nicht in die raeume fotografieren (das kannten wir bereits aus indien).
dafuer haben wir darstellungen der ausssenmauern abfotografiert. in dieser szene sind moenche zu sehen, die von einem meeresdaemon bedroht werden und um schutz vor ihm beten. leider kenne ich mich in der buddhistischen ikonografie zu wenig aus, um das bild ikonografisch/ikonologisch genau zu deuten.
sunhi - 28. Sep, 15:05